Wieder einmal hatte ich gekniffen und mich nicht gezeigt, bei der Einweihungsfeier, der neuen 1.Semester, aber ich war dazu einfach nicht bereit. Lieber hatte ich den anderen aus sicherer Entfernung zugesehen, bei ihrem Treiben,und als ich wieder diese Schmerzen in meinem Hals wahrnahm, hatte ich mich schleunigst aus dem Staub gemacht. Ich wollte nicht das mich irgendwer sah, und noch während ich gegangen war, hatte ich in der Innseite meiner Jackentasche nach der Tablettenpackung gewühlt. Ich geriet in Panik, weil ich dachte ich hätte sie verloren, doch dann fand ich sie und warf eine Dosis Tabletten ein. Für einen Moment verzog ich das Gesicht,ehe ich merkte, das ich wieder auf dem Gelände war und das in der Nähe des Springbrunnen. Mit langsamen Schritten ging ich den Weg entlang und setzte mich schlussendlich auf den Rand des antik aussehenden Brunnens. Ich legte den Kopf in den Nacken und fuhr mit einer Hand durch meine dünnen Haare. Ich wusste das ich nicht mehr lange, zu leben hatte, und hatte mich eigentlich sich schon aufgegeben. Ich sah auf meine zitternde Hand und seufzte, denn es war nicht zum aushalten dieser Schmerz den ich überall verspürte.
Ich hoffte wirklich das ich einen friedlichen Tod ohne Schmerzen fand,denn das war immerhin etwas, so musste keiner der lieben Personen leiden die ich dann allein lassen würde. Es war ein glatter Bruch, viel einfacher als wenn ich sehen musste wie man jeden Tag betete, der Krebs würde verschwinden.

Er kam von der Party aus auf dem Weg zu seinem Zimmer auch am Brunnen vorbei den er schon immer recht beeindruckend gefunden hatte. Sein Kopf tat immer noch weh und er bezweifelte das sich das von der Lautstärke, dem Alk und der Luft dazu unten bessern würde was letzendlich auch sein Grund gewesen war das Fest zu verlassen... Obwohl er diesem anderen Kerl nicht ganz vertraute und sich durchaus gerne noch weiter mit Lina unterhalten hätte.
Als er ein Mädchen auf dem Brunnenrand sitzen sah das für ihn... naja nicht aussah als würde es ihm gutgehen, lief er langsam auf es zu. Und selbst wenn ihn sein erster Eindruck täuschte sollte sie dennoch nicht ganz alleine sein, nicht wahr?
Er setzte sich mit einen Lächeln neben sie und blickte nach oben. "Schöne Nacht nicht wahr?", fragte er leise und steckte die Hände in die Hosentaschen. Dann warf er ihr einen Blick von der Seite zu. "Eine viel zu schöne Nacht um als hübsche junge Lady so alleine zu sein.", fügte er vorsichtig hinzu.

Ich hatte meinen Kopf in den Nacken gelegt und wartete darauf das die Wirkung meiner Tabletten anschlug, sonst dauerte es nie so lange bis die Schmerztabletten wirkten, und so war ich ein wenig in meiner eigenen kleinen Welt gefangen, betete, dass ich das alles durchstand selbst wenn dies bedeutete, das ich das mit meinem Leben bezahlen musste. Es wurde kühler und da mein Immunsystem eh nicht viel abkonnte, zog ich meine Strickjacke enger zu. Was sollte ich machen? Der Krebs war schon zu weit fortgeschritten, als das man noch eine Chance sah. Als ich dann eine Stimme hörte sah ich auf und auch wenn mein Kopf sich ein wenig drehte lächelte ich. "Ja wohl wahr, es ist wirklich eine schöne Nacht." sagte ich dann und legte dann meine Hände auf die Knie, da ich merkte wie diese anfingen zu zittern. "Naja, vielleicht wollte es das Schicksal so, aber recht hast du schon." gestand ich dann. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, ich wusste ja das er im dritten Semster war, dennoch wusste ich nicht seinen Namen, was wohl daran lag, weil ich sehr zurückgezogen war.

Er sah wie ihre Hände zitterten doch beschloss einfach mal sie nicht darauf anzusprechen, es gab viele Gründe weshalb das so sein konnte doch die meisten waren eindeutig nicht schön. "Ja vor allem das Lagerfeuer ist toll, die Leute haben sich da echt mühe gegeben. Warum bist du nicht da unten und feierst mit." , er sah sie von der Seite fragend an. Denn das war nun wirklich ein etwas seltsames Verhalten!
Als sie meinte er hätte recht zuckte er mit den Schultern. "ach was... okay ich will nicht tun als ob ich das nicht kennen würde. Wenn man gerne mal alleine ist. Doch denke ich ist es nicht immer unbedingt gut für einen." Er grinste etwas und streckte ihr dann die Hand bin. "Wie unhöflich ich hab mich gar nicht vorgestellt. Will und du bist?", er sah ihr fragend in die Augen und hoffte wirklich das es ihr einigermaßen gut ging.

Ich hörte wie er mich fragte warum ich nicht unten mit beim Lagerfeuer war und mich amüsierte, und auf wenn ich den Grund kannte so zuckte ich mit den Schultern, denn ich wollte nicht von irgendwem Mitleid, so war das im Leben, das es eben nicht immer rosarot war. Eine Weile hörte ich ihm zu und als Will meinte das es nicht immer gut war allein zu sein nickte ich ein wenig. "Naja, schon wahr, aber..." ich konnte einfach nicht weiter reden, weil ich mich wohl verplappert hätte und ich ihm den ganzen Kram offenbart hätte, welches ich nicht wollte. Keiner sollte wissen wie es um mich stand. Es war mir schon zu viel das die Schulleitung davon wusste.Nachdem er sich dann vorgestellt hatte und mir seine Hand entgegen gestreckt hatte nahm, ich diese zögernd kurz, versuchte soweit das Zittern unter Kontrolle zu bringen. "Ich bin Chris." sagte ich dann lächelnd, wenn auch nur etwas.Sein Blick war fragend, und so hatte ich das Gefühl, das ich mich verraten hatte.

Er merkte natürlich das bei ihr was nicht okay war aber sie wollte es ihm anscheinend nicht verraten und deswegen verzichtete er darauf. "Okay, freut mich Chris.", sagte er und grinste etwas während er sich durch die verwuschelten Haare fuhr.
"Und welches Semester ist es bei dir? Und Fach? Schauspiel nicht oder?"; fragter er und sah sie neugierig an. "Mhmm es ist ein bisschen kalt oder, wollen wir irgendwo reingehen?", schlug er dann noch vor denn vielleicht zitterte sie ja so weil ihr kalt war? Ausschließen konnte man es nicht und wenn wollte er nicht schuld sein wenn sie hier noch erfror. "Ich bin im dritten Semester Schauspiel fals es dich interessiert.", sagte er und lächelte sie auffordernd an.

Nun sicher hätte ich gern darüber gesprochen, doch konnte ich mir schon denken, was dann los ging, dieses ganze betutteln, und wahrscheinlich in Watte einpacken, aber genau das war es was ich nicht wollte. Ich war nicht aus porzelan und da musste ich auch nicht so behandelt werden.
"Nein nein, ich interessiere mich eher weniger für die Schauspielerei, da bevorzuge ich schon eher die Musik. Was das Semester angeht, da bin ich im zweiten." sagte ich dann mit einem leichten Lächeln und hörte was er sagte das es doch ganz schön kalt war. Mir war das nicht so aufgefallen, aber er hatte ja recht, das wir womöglich rein gehen sollten, nicht das er sich noch was weg holte. Mein Leben hatte ich eh schon aufgegeben. "Ja wäre vielleicht keine schlechte Idee, nicht das sich unser Schauspieler noch was wegfängt." meinte ich dann etwas scherzend.
"Du studierst also Schauspiel? Okay, ich muss zugeben das es mich nicht sehr interessiert, aber jetzt bin ich doch neugierig geworden." sagte ich und legte meinen Kopf ein wenig schief.